Sämtliche Texte werden regelmäßig überarbeitet. Hinweise und Verbesserungen sind sehr willkommen.

Verbesserungsvorschläge sind willkommen.  Änderungen werden laufend vorgenommen.

 

Ergänzungen

- Mai 2014: Es kann nachgewiesen werden, dass die Domuhr in Münster ihr erstes Pendel 1696 durch Joachim Münch erhalten hat.

-Sept 2015. Die Korrekturfrage der Retebewegung ist gelöst

-2016 aktuell wurde die Zeittafel am Ende mit einer Bewertung versehen.

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Die frühe Uhr ca. 1397

Marienfelder Chronik, Handschrift, Landesarchiv NRW Abt. Westfalen, Mscr. VII Nr. 130

Eine Marienfelder Chronik aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts gibt an, dass der Mönch Fredericus, ein Zisterzienser aus Hude, die Errichtung der Uhr spätestens 1400 vollendet hat. Viel wichtiger ist, dass der Chronist die Indikationen d.h. die  Anzeigen der Uhr beschreibt.

 

Aufnahme Kgl. Meßbildanstalt Berlin. Lichtdruck von Römler & Jonas, Dresden. C.A. Savels, Der Dom zu Münster in Westfalen, Regensberg, Münster 1904, Ausschnitt.

Die Stundenglocke von 1397, nach der die Astronomische Uhr im Dom jetzt erstmals richtig datierbar ist. Savels vermutete lediglich eine Schlaguhr.  Unter der Stundenglocke die Viertelstundenglocke von 1696.

C.A. Savels Versuch einer Datierung der Domuhr und des Dachreiters wurde nicht anerkannt, da damals das nicht zur Glocke passende Jahr 1408 zur Diskussion stand und die Glocke zusätzlich von Geisberg, allerdings fälschlich, dem kurz vor 1400 errichteten "Alten Dom" nördlich des jetzigen Doms zugeordnet wurde.

 

Drei Jahrzehnte nach den Wiedertäufern betrachtet Kerssenbroch 1564 den Dom von außen (Übersetzung Laner, 1711):

Ueber dem Chor ist ein kleiner schmahler Thurm ... .

Es hängt eine Glocke darin, welche die Stunden schlägt. ....

 

Kerssenbroch steht dann im Dom vor der Astronomischen Uhr, beobachtet das Paar, das an der Uhrenfront wie heute die Stunde verkündet, und bemerkt anschließend über die Stundenglocke im Dachreiter:

... und ziehet zugleich den eisernen [genauer: ehernen] Draht, der an dem schwereren Hammer der oberen Glocke befestigt ist und nöthiget diesen, stärkere Schläge zu thun.